Teutschenthal – Beim anmischen von Beton, beim schneiden von Fliesen oder beim sägen von Laminatleisten: Staub entsteht auf jeder Baustelle. Gefährlich ist dabei vor allem der Staub, den der Handwerker nicht sieht, denn er ist gesundheitsgefährdend für die Atmungsorgane: Die winzig kleinen, gerade einmal 2,5 µm großen Partikel des Holz- oder Quarzstaubes gelangen tief in die Lunge, lagern sich in den Lungenbläschen (Alveolen) ab und können das Gewebe dauerhaft schädigen. Schwere Atemwegs- und Lungenerkrankungen sind die Folge.
"Aus Gründen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes hat der Gesetzgeber Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) festgelegt. Mit Verabschiedung der TRGS 900 wurde der Grenzwert für Alvenolengängige Stäube Anfang des Jahres verbindlich für alle Gewerke auf 1,25 mg/m³ abgesenkt – nicht einmal ein Tausendstel eines Stück Würfelzuckers", macht Joachim Bredenbeck, Fachberater bei IPR Modul Systeme GmbH (www.ipr-direkt.de), aufmerksam. Eine Überschreitung des Grenzwertes ist zwar kurzfristig um das achtfache möglich. Bei achtfacher Überschreitung der Staubexposition von 1,25 mg/m³ viermal pro Schicht über 15 Minuten darf in einer Schicht keine weitere Exposition mehr erfolgen, da sonst der AGW überschritten wird. „Die meisten Handwerksbetriebe werden feststellen, dass sie diesen Grenzwert in keinem Fall erreichen, ohne intensive technische, organisatorische und persönliche Schutzmaßnahmen zu ergreifen“, ergänzt Bredenbeck.
Handwerksbetriebe müssen deshalb noch einmal das Staubungsverhalten auf ihren Baustellen kritisch unter die Lupe nehmen und die im Betrieb vorliegende Gefährdungsbeurteilung für staubbelastende Tätigkeiten und Verfahren überprüfen. „Das erweiterte Sicherheitsdatenblatt, die Expositionsszenarien oder andere Hinweise der Hersteller geben Auskunft über das Staubungsverhalten von Produkten. Alternativ kann auch die Staubkonzentration in der Atemluft mit speziellen Staubmessgeräten gemessen werden, um genau zu ermitteln, ob und in welchem Umfang Mitarbeiter durch Stäube gefährdet sind“, rät der Experte, denn erst wer die Staubkonzentration auf seiner Baustelle kennt, kann handeln.
Dazu gehört der Ersatz von stark staubenden Stoffen durch staubärmere Materialien sowie das Tragen einer persönlichen Schutzausrüstung – insbesondere von Atemschutzmasken. Allein das genügt nicht, um den Grenzwerte einhalten zu können und die Staubexposition deutlich zu mindern. Handwerker müssen vor allem technische Schutzmaßnahmen ergreifen, indem sie technische Hilfsmittel einsetzen. Dabei kommt es darauf an, Staub bereits bei seiner Entstehung aufzunehmen und dessen Ausbreitung über den Arbeitsbereich hinaus unterbinden. Solche technischen Lösungen sind Bau-Entstauber, Luftreiniger, Vorabscheider, Absaugbohrer und abgesaugte Handmaschinen.
„Die beste Lösung in der Baustellen-Praxis ist eine Kombination aus Bau-Entstauber, Luftreiniger und Abschottungsmaßnahmen, um den Grenzwert einhalten zu können“, rät Bredenbeck und begründet: „Staubschutzwände oder auch der temporäre Ersatz von Türblättern durch Staubschutztüren grenzen den Arbeitsbereich vom Umfeld ab. Bau-Entstauber können mit den handgeführten Maschinen wie Parkettschleifern oder Estrichschleifmaschinen verbunden werden und saugen Staub unmittelbar an seiner Enstehungsstelle ab, so dass dieser gar nicht in die Umgebungsluft gelangen kann.“ Bei einigen Arbeiten, zum Beispiel beim Stemmen, können sich zudem grobe Teile lösen, zu Boden fallen und auf diese Weise Staub verursachen. Hier kommen Luftreiniger wie der Pullman Ermator zum Einsatz. Sie verhindern die Ausbreitung von Staub über den Arbeitsbereich hinaus, indem der Raum in Unterdruck versetzt wird und die leistungsstarken Filter (HEPA 13 oder HEPA 14) Schadstoffe aus der Luft herausfiltern. „Ein Luftreiniger kann im staubigen Raum selbst oder – bei Platzmangel – auch davor positioniert werden. Dann muss jedoch der Ansaugschlauch des Geräts Nahe an der Staubaustrittsstelle positioniert werden“, ergänzt Bredenbeck.
Übrigens: Bau-Entstauber sehen aus, wie normale Staubsauger. Ihre leistungsstarken Filter erfüllen jedoch die Voraussetzungen mindestens der Staubklasse M, so dass sie bei mineralischem Staub, der im Grunde genommen auf jeder Baustelle entsteht, eingesetzt werden dürfen. Außerdem sind sie geeignet zum Aufsaugen von bleihaltigen Stäuben, Holzstaub und Mineralwolle. „Unsere BG-Bau geförderten Nilfisk-Modelle der Reihen ATTIX 33/44 beispielsweise bringen mit einem Volumenstrom von 100 Kubikmetern pro Stunde eine sehr gute Leistung. Die Geräte garantieren Sicherheit beim Umgang mit gesundheitsgefährdenden Substanzen wie Quarzstäube oder andere mineralische Stäube bis hin zu Asbest, je nach Modell. Ein akustisches Warnsignal ertönt, wenn die Luftgeschwindigkeit im Saugschlauch unter 20 Meter pro Sekunde sinkt – ein sicheres Zeichen dafür, dass der Filter gewechselt werden muss“, informiert Joachim Bredenbeck.
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